Lustiges Theater für kleine und große Nasen

Clownsnase rot
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Das Knalltheater kommt zu Ihnen

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Das Knalltheater fasziniert Groß und Klein

Mobil und mit einfachen Mitteln und aus dem Stegreif tritt das Knalltheater im Ensemble,
in Kooperationen und solistisch, hier meist als Clownfigur Gerno Knall (bürgerlich Larsen Sechert) auf.

Leipziger Straßentheatertage

Das Knalltheater initiiert die seit 2007 jährlich stattfindenden
Leipziger Straßentheatertage.

Die 17. Leipziger Straßentheatertage waren vom 12. bis 14.September 2024.

Mit dabei waren Theater Fingerhut (Frank Schenke), die Leipziger Nasen e.V., Improgruppe Brimborium Totale, die Plagwitzer Ballettschule, die Theatergruppe Spielbande (vom Leipziger Bündnis gegen Depression e.V.), Compagnie Lapadou und Improtheater Susanne und Moritz

 

Bericht 17.Leipziger Straßentheatertage

Von einem Drahtesel

Den Auftakt in diesem Jahr machte das Theater Fingerhut, alias Frank Schenke, mit seiner Geschichte eines Drahteselchens. Ein Lastenfahrrad, eine Blumenvase, Blechkannen und -töpfe waren die Helden um einen Königssohn, der trotz anfänglicher Widrigkeiten am Ende, wie es in den guten alten Märchen erwartet wird, sein Glück fand.
Ein toller, gelungener Auftakt der Groß und Klein entzückte wegen der kreativen Einfälle, der wunderbaren Spontaneität – als ein großer LKW durch die Petersstraße fuhr, wurde der zur Königskutsche umgedeutet -, der herrlichen Spielfreude Frank Schenkes und nicht zuletzt der herzerwärmenden Geschichte, die einen großen Zuschauerkreis, trotz der Kälte zusammenhielt.

Clowneske Nasen

In einem Walc act clownerten die Clowns von den Leipziger Nasen e.V. die Petersstraße bis hin zum Hugendubel und performten mit großen weinroten Flügeln, die flatternd im Kreis, mal schützend, dann wieder raumgreifend verschiedene Konstellationen des Miteinanders spielten und tanzten. Die Leipziger Nasen machen Kinderclownprojekte, treten auf Schulanfangsfeiern, Festivals und in Pflegeheimen auf. In diesem Jahr erfreuten sie das zweite Mal das Leipziger Publikum in der Innenstadt.

Der erste Tag, ein Donnerstag, der in der Vergangenheit nur mäßig lief, war heute ein voller Erfolg, trotz der ungewohnt nasskalten Temperaturen. Dank zweier wunderbarer Beiträge war die Petersstraße an diesem Tag perfekt vorgewärmt.

Brimborium Totale

Hinter diesem Titel steht die Improvisationstheatergruppe mit Spielern, die in ihrer Freizeit regelmäßig zum gemeinsamen Improvisieren zusammenkommen. Ihre erste Straßenerfahrung war dank ihrer sehr präsenten Stimmen, ihrer dynamischen Szenen und ihrer engen Verbindung zum Publikum mehr als gelungen. Beziehungsprobleme und Eifersüchteleien brachten die Zuschauer zum Lachen und am Ende zum lautstarken Klatschen.

Zuckersüßer Tanznachwuchs

Die Plagwitzer Ballettschule mit ihren schier unzähligen Tanzmäusen verzauberte den Platz vorm Hugendubel zu einem Fest.  Ob pingiunartiges Wackeln, im Kreis und ballettös kunstvoll geschwungene Arme, tänzerisches Hüpfen oder Partytanzen, die süßen kleinen Tänzer und Tänzerinnen um Tanzpädagogin Julia Veigel brachten die Stimmung zum Beben.

Vom Fischer

Die Spielbande, eine Theatergruppe des Leipziger Bündnisses gegen Depression e.V. spielte, dieses Mal mit fast komplett anderer Besetzung ihre Straßentheaterfassung vom „Fischer und seiner Frau“. Die vier Spieler*innen schafften es gekonnt die Absurdität und Tragik der Geschichte mit einer Brise Komik zu würzen und erreichten dabei eine erstaunliche Tiefe in ihrem Spiel. Der verzweifelte Ruf des Fischers, der Wahnsinn der Frau, die clowneske Komik der Wachen und der wie unter Dauerstrom stehende Zauberfisch verschmolzen dank der Spielleistung zu einer ganz besonderen Aufführung, die die Privatperson hinter der Rolle, aber auch die Maske davor auf subtile, unaufdringliche Weise durchscheinen lies.

Mit einem Gedicht  den Drachen besiegen

Auf der Straße zu improvisieren ist immer eine Challenge, aber Susanne Bolf, Moritz Riemer und eine weitere Mitspielerin rockten mit Reimen, gefährlichen Drachen, atemberaubenden Kämpfen und absurden Wendungen den Auftakt des dritten Tages der Straßentheatertage. Einzig durch ein Gedicht konnte die Macht des Drachens, der wie eingetütet in einem goldenen Cellophan Umhang daherkam, überwältigt werden. Waren die Zuschauer anfangs noch knapp zweistellig füllte sich der Platz vorm Hugendubel bis zu 80 Leuten an.

Nirgendwo allein

Die beiden Proficlowns sind schon Stammgäste bei den Leipziger Straßentheatertagen. Vom Publikum geliebt waren sie in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal dabei. Mit Auszügen aus ihrem Clownsstück „(N)irgendwo allein“ brachten sie die halbe Innenstadt zum Lachen. Ihr Programm begeisterte kleine wie große Zuschauer, ihre perfekt und organisch-natürlichen akrobatischen Choreografien, die clownesken Lösungen, die sie fanden, um sich die Zeit beim Warten zu vertreiben und der verzweifelte Kampf um Zweisamkeit vs. Einsamkeit ließen kein Gesicht ungelacht zurück. Zwei Mal verschafften sich diese beiden unschlagbaren Clowns rekordverdächtig große Zuschauerkreise. Mit denen kann man nirgendwo allein sein.
Die Compagnie Lapadou, alias Mira Schubert und Nils Klawon sind immer ein Höhepunkt und mit einem solchen waren nun auch die 17. Leipziger Straßentheatertage eingetütet.

Was bleibt, ist ein angenehm warmes Gefühl in der Herzgegend.

 

 

Bericht Leipziger Straßentheatertage 2023

Gilad Shabtay – der Einmannalleszirkus

Den diesjährigen Auftakt machte der Alleskönner Gilad Shabtay mit seiner Show „Kirkas Gilgamesh“, die einfach alles enthält, was Straßenkunst so haben kann: Artistik, Akrobatik, Theater, Zauberei und Comedy. Einmal mehr versammelte sich halb Leipzig am Hugendubel in der Petersstraße, um Gilads Show zu erleben, die alle Altersgruppen gleichermaßen beglückte.

Home?

Ein besonderer Programmpunkt war Sebastian Utrechts „Home?“ vom Labaaz Theater, ein tragikomisches, nonverbales Stück, das auf wundervoll poetische Weise der Frage nach Heimat und Ankommen nachgeht. Ein Mann im gelben Regenmantel versucht sich ein Zelt aufzubauen, hängt seine Socken an eine provisorische Wäscheleine und bemüht sich nach allen Kräften, sich in der Fremde wohlzufühlen. Dabei erhalten die Wäscheklammern und Socken nach und nach ein Eigenleben und es scheint als sind es nicht die Menschen, sondern die Gegenstände, die ihm ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit geben. Dieses ruhige, zart gespielte Stück ist wie ein Gedicht und verlieh dem kleinen Festival eine besondere Farbe.

Spielbande

Ebenfalls am Donnerstag, dem ersten Tag der Straßentheatertage 2023, brachte die Theatergruppe Spielbande vom Leipziger Bündnis gegen Depression mit ihrer sehr eigenen Version des Märchens „Vom Fischer und seiner Frau“ die Passanten zum Lachen und Staunen. Die in der Inszenierung geplanten, aber aus technischen Gründen fehlenden Musikeinsätze besorgten zum allgemeinen Spaß die Zuschauer. Sie machten die Meeresgeräusche, waren die Möwen, tönten königliche und kaiserliche, ja sogar päpstliche Atmosphären und stürmten je doller, je unverschämter die Wünsche der Frau wurden. Das Spiel der vier „Spielbändler“ überzeugte dabei vollends.

Und so wurde der erste Tag nachhaltig fröhlich abgerundet.

Turbulenter Ärger

Der Freitag war der aufführungsreichste und wurde auch zum turbulentesten Tag. Zauberer Charming Jay, der zwar allbekannte Tricks präsentierte, aber das machte er mit einer schier unnachahmlichen Lässigkeit und zudem professionellen Sicherheit, dass es einfach Spaß machte dabei zuzugucken und zu staunen. Dabei faszinierte besonders seine Schnelligkeit an schier unzähligen Metallringen, die sich erst verhedderten um dann schließlich mit Leichtigkeit aus der Verhedderung befreit wurden, um dann gleich wieder verheddert zu werden. Die Augen kamen vor Staunen gar nicht hinterher. Gilad versammelte wieder ganz Leipzig um seine Show und auch das Energiepaket Mr. Copini begeisterte die gesamte Innenstadt mit seiner Zirkusshow „The Herock“ bei der neben einer poetischen Glaskugelnummer, Freddy Mercury zum Leben erweckt wurde und neben vielen weiteren Gimmicks und komischen Mitmachaktionen auf dem Einrad mit brennender Fackel jongliert wurde. Etwas schwerer hatte es das Improtheater von Susanne und Valerie, die ihren ersten Auftritt verschieben mussten, weil sich der Standort als zu ungünstig erwiesen hat. Dafür bekamen sie ihr Publikum später, als sie auf der Grimmaischen Straße mit ihren Kostümversatzteilen und Perücken Geschichten erfanden und dabei leuchtende Augen auf sich richteten. Auch Sebastian Utecht fand am Freitag für sein poetisch-clowneskes Stück nur wenig Publikum, was wohl auch am ungünstigen Standort lag. Dann gab es noch Ärger mit der Polizei, die mehrmals Beschwerdeanrufe von Anliegern um den Standort Petersstraße Höhe Hugendubel erhielten. Denn denen war es zu laut und zu lang. Die Auflagen sehen vor, dass man pro Standort nur 30 Minuten spielen darf. Tatsächlich hatten wir zwei Künstler die zeitlich überzogen. Was allerdings nichts daran änderte, dass die Passanten viel, viel Spaß hatten.

So endete dieser turbulente Tag mit den wunderbaren Clownsduo Lapadou, die eine sichtbare Entwicklung seit ihrem ersten Auftritt 2016 gemacht haben. Ihr Nummern wirkten ausgereifter, ihr Spiel authentischer und tiefgründiger, rhythmisch waren sie super aufeinander eingespielt und ihre Clownerien gewannen an Komik und Zartheit. Wer ihnen bei ihren kleinen Szenen zusah, wurde mehr und mehr in ihre absurd-clowneske Welt hinein gezaubert, und ja, man verliebte sich ein wenig in diese Figuren.

Hundertfaches Lächeln

Das Auf- und Ab am Vortag und der kleine polizeiliche Ärger waren am Samstag vergessen. Alle Shows hatten ihr Publikum, alle strahlten, die Innenstadt und ihre Passanten wurden nadelstichartig von den Straßentheateraktionen überrascht und begeistert. Wie wichtig der Standort für eine Straßenshow ist, zeigte sich an diesem Tag deutlich bei Mr. Copini. Der Publikumsmagnet spielte auf Höhe Musikschule und versammelte da weitaus weniger Zuschauer als noch am Vortag vorm Hugendubel. Wir verlegten die für dort geplanten Auftritte an andere Slots, um weiteren Ärger zu vermeiden. Für die Künstler war das, speziell im Falle von Mr. Copini nicht optimal. Nichtsdestotrotz fanden auch jene Theatershows, die es noch am Vortag schwer hatten, große mit Publikum gefüllte Halbkreise. Beim Improtheater mit Neulingin Emma battelten sich Hexen und wilde Geschichten um Haarkämme, die so entlegen sie auch anmuteten, immer verständlich, kindgerecht und auf lustig sympathische Weise abgeschlossen wurden, was im Anbetracht ihrer absurden Elemente als Kunststück gelten kann. Auch das sehenswerte Stück „Home?“ von Sebastian Utecht fand verdientermaßen viel Zuspruch und Publikum. Einmal mehr verclownerte die Compagnia Lapadou die Innenstadt zur großen Freude der Passanten.

So endeten die Leipziger Straßentheatertage in der Innenstadt mit hundertfach lächelnden Gesichtern. Denn genau darauf ist das Konzept der Straßentheatertage ausgerichtet.

Ein Schlossmärchen als Abschluss

Am Sonntag auf dem Gelände der Feinkost legte Märchenerzählerin Ilonka Struve aus Weißenfels ihre historischen Kostüme aus und so verwandelten sich die Kinder in Ritter, Prinzessinnen, Königinnen, Könige und Diener und reisten in einer königlichen Schlossgeschichte mehrere Hundert Jahre in die Vergangenheit. Ilonka Struve spielte die Hofdame, die nicht nur das Pipi der Könige und Königinnen organisieren musste, sondern auch für deren leibliches Wohl mit einer imaginären Suppe sorgte. Die Geräuschkulisse und das Volk gaben derweil die übrigen Zuschauer*innen und Eltern im Publikum. Der Sonntag wurde so zu einem gemeinsamen theatral-königlichem Gruppenerlebnis und rundete die diesjährigen Straßentheatertage, die geschätzt rund 2500 Zuschauer zum Lächeln und Lachen brachten, märchenhaft ab.